Auf Sparflamme

... läuft der Blog zur Zeit. Leider! Der Sohnemann ist immernoch krank. Das macht einen wirklich fertig. Es geht ihm so im Grundsätzlichen gut - er hat kein Fieber und ist auch nicht sonderlich matschig. Aber er röchelt und hustet und schnieft den ganzen Tag. Außerdem sabbert er, weil er durch die Nase einfach schlecht Luft bekommt. Ich hab ihm gestern erstmal 3 Sabberhalstücher genäht, die nun tagsüber immer abwechselnd auf der Heizung trocknen ;-)

Und er nölt. Den ganzen Tag. Lautstark. Und will auf den Arm. Und umhergetragen werden. UNd wieder runter. Und wieder hoch. Und wieder runter. Und ja nicht auf der Stelle stehen. Und sitzenbleiben ist ganz übel. Der kleine Mann ist dermaßen anstrengend. Eine ganze Mahlzeit auf seinen 4 Buchstaben sitzen bleiben? Eine absolute Zumutung, die mit lautstarkem Genöle kundgetan wird. Mal auf dem Boden sitzen bleiben und etwas spielen? Wie kann ich das nur erwarten? Man(n) will aufstehen, erkunden, den Blumentopf ausräumen, die Pflanzen entwurzeln, irgendwie in den Flur oder auf die Terrasse gelangen (und da hat er doch tatsächlich letztens nen Wutanfall hingelegt, als ich die Terrassentür schnell wieder schloß, wo er doch gerade auf dem Weg war, durch ebendiese zu entwischen. Ein richtiger Wutanfall - ich fasse es nicht) - kurz: der Mann will was erleben! Aber bitte ganz dicht an der Mama.
Dazu kommen Nächte, die es in sich haben. alle Stunde kurzes Jammern und der Versuch, mit geschlossenen Augen aufzustehen (meist lege ich nur kurz die Hand auf den Rücken / den Bauch, und er schläft schon wieder ein). Dazu hat er plötzlich wieder alle 3 Stunden Hunger. Wütendes Gebrüll, wenn ich ihm nichts gebe oder versuche, mit Wasser hinzuhalten. Auch so habe ich das Gefühl, dass er gerade mal wieder zulegt - die ganzen Oberteile werden plötzlich zu eng und letztens haben die Jeans nicht mehr in der Weite gepaßt. Tagsüber hat er auch oft Hunger, aber dummerweise keine Ruhe zum essen. Ein Teufelskreis!
Aufgestanden wird derzeit spätestens halb 7. Obwohl man(n) noch todmüde ist (das kann ich was leiden - soll er doch weiterschlafen, anstatt mich dann ne Stunde lang müde anzunölen).

Anstrengend. Einfach anstrengend. Alles zusammen. Dazu eine große Tochter, die einfach viel zu kurz kommt. Der Zwerg fordert und wenn er mal schläft, bräuchte ich so dringend mal eine Pause oder auch einfach die Zeit, um mal was zu schaffen. Und da ist dann die Große, die aber eigentlich auch ein bisschen Zeit bräuchte. Oft bleibt sie auf der Strecke! Und ich habe so unendlich schlechtes Gewissen. Bevor der Zwerg auf die Welt kam, hab ich mir so fest vorgenommen, dass die Große nicht drunter leiden soll, und nun?? Die letzten Wochen waren einfach nicht besonders schön. Dass das wahrscheinlich auch der Kinderseele weh tut, merke ich daran, dass Caitlin nachts wieder zu uns kommt. Das hat sie schon ewig nicht mehr gemacht, aber die letzten drei Nächte kam sie gegen 1 zu uns. Mein schlechtes Gewissen ist schlecht in Worte zu fassen und ich nehme mir wieder fest vor, dass ich mir am Tag einfach regelmäßig allein für sie Zeit nehmen muß. Dann bleibt die Wäsche halt liegen!

Der große Mann hat gerade Ferien und baut. Er möchte vor der großen Kälte den Grundstein im Arbeitszimmer gelegt haben (es war mal ne Garage - im Moment mauert er also die große Öffnung zu und hofft, am Wochenende das Fenster einsetzen zu können). Da bleibt also wenig Zeit für die Familie! Leider! Und nächste Woche ist wieder Schule, da hat er sowieso wenig Zeit, zumal er ja nebenbei weiterbauen möchte - das Arbeitszimmer ist wichtig, wenn wir irgendwann mal wieder so etwas wie Ordnung in unser Wohnzimmer bekommen wollen! Ein schwieriger Spagat, auch für ihn. Vielleicht sollten wir einen Familientag einführen? Einen Tag, an dem weder gebaut, noch genäht, noch Haushalt gemacht wird, sondern der dem Familienvergnügen dient. Die Idee gefällt mir und irgendwas müssen wir machen, damit die Familie als solche einfach wieder mehr Bedeutung gewinnt. Es ist schwierig für uns - die Zeit NACH dem Handball. Wir haben unser neues Gleichgewicht noch nicht gefunden. Ganz oft ist es noch so, dass wir uns abwechselnd kümmern. Oder aufteilen - er macht etwas mit der Großen, ich bleibe mit dem Kleinen zu Hause oder so. Wir haben es noch nicht geschafft, wirklich als Familie gemeinsam zu existieren. Zu tief sitzt einfach die Gewohnheit aus den Jahren davor! Wirklich schwierig! Wo ich mich doch so auf die Zeit als Familie gefreut hab. Wir müssen uns da echt was einfallen lassen und dran arbeiten! Von allein wird das wohl nichts :-)

So, jetzt ist es doch ein sehr langer Post geworden. Dabei wollte ich eigentlich nur schnell eine mail nochmal lesen, um bei einer Mütze nicht den falschen Stoff zu nehmen. Stattdessen werde ich jetzt wohl ins Bett gehen...

Ach ja, eigentlich wollte ich noch den zweiten Grund erzählen, warum der Blog auf Sparflamme läuft. Das nähen wird ja immer mehr, ein Nebengewerbe ist angemeldet, da immermal Aufträge reinkommen und nun habe ich die Chance, einen kleinen Stand zu machen. Zwei Tage in unserem großen Einkaufszentrum mitten in der Stadt (ok, unsere Stadt ist eine kleine Stadt - aber trotzdem)... Aber ich werde es wohl nicht schaffen. Ich komme einfach nicht dazu, für den Stand zu nähen. Ich habe nur noch 20 Tage und habe bisher 10 U-Hefthüllen, 3 Mützen und 1 Tasche :-) Ich wollte halt eigentlich viele Kleinigkeiten zum direkten Verkauf nähen und dann von meinen gängigen Kinderkleidungsmodellen je 1 Modell nähen, um den Leuten zu zeigen, was machbar ist und sowas dann auf Bestellung machen zu können.
Naja, tagsüber komme ich im Moment zu nicht viel und abends bin ich oft einfach zu müde und kaputt. Oft nähe ich 1-2 Stunden, dann fange ich an, Schusselfehler zu machen und da ist dann immer irgendwann der Moment, wo ich aufhören muß, weil ich mehr trenne, als zusammennähe. Ich werde es also wohl nicht schaffen. Schade eigentlich. Gern hätte ich die Chance genutzt - gerade so auf Weihnachten hin :-) Ich bekomme jetzt noch 7 Monate lang halbes Elterngeld (ausgehend von meinem schlechten Teilzeitgehalt ist das im MOment weniger als der Grundbetrag beim normalen einjährigen Elterngeld - ich habe halt die letzten 4 Monate auf 8 Monate gesplittet) - danach kommt ncihts mehr, meine Arbeit beginnt erst Anfang Januar 2011 wieder (und ich weiß immer weniger, ob ich dahin zurückwill, wenn ich aus der Ferne so beobachte, was dort so abgeht). Ich wollte das so. Ich wollte nicht nach einem Jahr wieder arbeiten. Ich wollte nicht, dass ich Cedric mit 11 Monaten schon eingewöhnen muß, damit er mit einem Jahr dann an 3 Tagen Vollzeit in die Krippe gehen kann (ich arbeite 20h verteilt auf 3 Tage - anders lohnt es sich von der Fahrerei her nicht, da die Arbeit 1h weg ist). Ich wollte uns Zeit geben. Und ich finde diese Entscheidung auch weiterhin richtig. Bloß wie das finanziell wird - das ist noch nicht abzusehen :-) Aber bisher habe ich das immer irgendwie hinbekommen. Und ich habe ja noch 7 Monate Zeit, mir ein weiteres kleines Standbein aufzubauen... Oder auch viele kleine Standbeine :-)

Edit: Kennt ihr das? Der Sohnemann kam die letzten Nächte IMMER halb 1 - immer, wenn ich gerade eingeschlafen war. Aus diesem Grund bin ich vorhin nicht ins Bett. Ich dachte mir, dass ich lieber bis halb 1 warte, anstatt mich wieder aus dem Schlaf reißen zu lassen. Nun ist es 1 und der Sohnemann hat sich noch nicht gezuckt. Ich wette, sobald ich eingeschlafen bin, heult es los. SEUFZ!!