Was positives

Also man ist ja geneigt zu jammern - gerade wenn sowas doofes passiert, was einen kurzzeitig in die Bredouille bringt. Davon nehme ich mich nicht aus. Und weil ich ein wenig schlechtes Gewissen ob der vielen netten Kommentare habe, möchte ich auch mal was positives sagen.

Ich bin durchaus der Meinung, dass in diesem Jahr alles gut wird und wir auf einem guten Weg sind. Im vorigen Jahr habe ich wenig Einkommen gehabt und ein Gewerbe aufgebaut. Gerade auch der Aufbau des Gewerbes kostet viel Geld. Man probiert aus (und greift auch mal daneben), man stattet sich aus (ich habe mir ne gebrauchte Overlock voriges Jahr gekauft, weil meine alte kleine nicht mehr ausreichend war und ich ja wenigstens eine gescheite Maschine brauche :-)), ich habe viele Grundstoffe besorgt, Dinge, die ich vorher nicht hatte, viele Unis, Karos, Punkte, Sweat, Nicky - sowas halt. Zubehör, Garne, KamSnaps, Webbänder und vieles vieles mehr (das läppert sich unendlich, ich sag es Euch). Aber es waren halt einige Investitionen nötig, die sich natürlich erst im Laufe der Zeit auszahlen und rechnen. Erst gegen Ende des Jahres habe ich angefangen, auch viele genähte Sachen zu verkaufen. Ich habe ein paar Sachen im Shop, die wirklich gut laufen und ich weiß nun, wo ich drauf aufbauen kann und wofür die Leute bereit sind Geld auszugeben. Ich kann also durchaus sagen, das Gewerbe fängt nun an zu laufen. Nun müssen die Investitionen zurückgezahlt werden. Aber das bekomme ich mit den laufenden Einnahmen, wenn es so weitergeht, locker hin. Und wenn es so weitergeht, dann ist in nem halben Jahr oder so auch kein neuer 400 Euro Job notwendig, weil die Näherei der 400Euro Job ist. Ich bin auf einem guten Wege. Es läuft wirklich immer besser und ich freue mich sehr sehr darüber! Aber es mußte halt erstmal anlaufen. und das hat zu finanziellen Engpässen geführt, die wir nun erstmal wieder ausgleichen müssen. Und es hat zu Phasen geführt, in dem ich sehr dran gezweifelt habe, ob es der richtige Weg war, ob es richtig war, sich Geld zu leihen, um das aufzubauen. Man hat ja auch eine Verantwortung - ist nicht mehr allein, sondern an der eigenen Existenz hängen auch Kinder und Mann.

Ich habe nun auch wieder (m)einen Teilzeitjob, der mir auch in Krankheitszeiten eine gewisse Sicherheit bringt. Ich habe einen Minijob, er mir menschliche Kontakte bringt und Spaß macht. Ich bin also durchaus sehr positiv gestimmt, was das finanzielle und auch das menschliche betrifft.

Nur dieses doofe Auto - das hätte ruhig halten können. Und das wirft einen kurzzeitig aus der Bahn! So isses halt. Und Stoffe aussortieren war sowieso dringend nötig, weil ich merke, dass ich die gemusterten immer weniger verwende :-) Nur meine ganzen Ringelstoffe, die behalte ich :-) Und die Motivjerseys. Aber Rosen und ähnliches habe ich einfach nie oder nur wenig benutzt - also können sie ruhig weg. Das Auto war einfach der Anlass für eine Aktion, die schon länger nötig war!

Also, ich danke Euch für eure lieben Worte und dass ihr mir brav die Stoffe abkauft :-) Ich habe im letzten Monat oftmals den Kopf in den Sand stecken wollen, weil es alles einfach zu viel war und das Licht am Ende des Tunnels nicht immer sichtbar, aber ich bin auch jemand, der schnell wieder aufsteht und wenn ich mir meine Verkäufe der letzten Wochen ansehe - vor allem eben auch der genähten Teile, dann bin ich zu recht zuversichtlich, dass in spätestens nem Jahr der Teil kommt, wo wir nur noch schwarze Zahlen schreiben.