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Samstag, 14. Februar 2009

Geburtsbericht...

Einen großartigen Geburtsbericht zu schreiben ist mir ja leider nicht möglich, da es sehr ruckzuck ging. Aber für alle, die zu der neuen Bewegung der Wunschkaiserschnitt-Frauen gehören, möchte ich meine Erfahrungen doch kurz schildern. Denn mir ist es ein absolutes Rätsel, wie man sowas planen und WOLLEN kann. Klar, wenn es medizinisch notwendig ist, ist es keine Frage. Aber wenn man es umgehen kann???

Na gut, also in Kürze :-)

Freitag früh halb 7 ist Clemens aufgestanden. Da Caitlin aufgewacht ist, legte sie sich zu mir ins Bett. Wir hatten für den Tag einen Mama-Tochter-Tag geplant und wollten also ausschlafen. Ich bin dann nochmal schnell ins Bad - zu dem Zeitpunkt war alles ok. Ne halbe Stunde später bin ich aufgewacht, weil es naß zwischen meinen Beinen wurde. Der erste Gedanke war natürlich "Mist, die Fruchtblase". Also aufgestanden und im Dämmerlicht schon gesehen, dass es Blut war. Ins Bad gestolpert, wo es auf dem Weg munter weiterblutete - nicht gerade wenig. Das war schon sehr erschreckend. Also Handtuch zwischen die Beine und runter zum Telefon. Clemens wollte gerade mit der Sporttasche in der Hand aus dem Haus - er hatte für den Tag erst Zeugnisausgabe geplant und dann Auswärtsspiel an der französischen Grenze. Ich habe meine arme Schwester geweckt (meine Hebamme) und sie machte zum Glück nen relativ ruhigen Eindruck (könnte auch einfach ein verschlafener gewesen sein :-)) und schickte mich in die Klinik (aber wie gesagt, relativ ruhig, also nicht von wegen hinlegen, nicht mehr bewegen und so weiter)... Also hab ich Clemens zu meinen Eltern geschickt - er sollte meine Mama zu Caitlin schicken und mein Papa sollte mich in die Klinik fahren. Clemens selbst ist schnell in die Schule (mit Handy am Ohr), um zumindest die Zeugnisse an den Mann zu bringen. Im Notfall wäre er in 10min wieder an meiner Seite gewesen, aber mir war schon klar, dass erst noch irgendwelche Untersuchungen gemacht werden würden. Die Blutungen waren zu diesem Zeitpunkt auch fast weg...
Na gut, ich hab dann noch im Zeitlupentempo meine Tasche gepackt (selbst schuld, wenn die noch nicht bereit steht) und bin dann mit meinem papa in die Klinik. Dort wurde gleich mein liebster Oberarzt geholt, was mich auch gleich erstmal beruhigte. Es macht schon was aus, wenn man dem Arzt vertraut, der einen untersucht. Meine Schwiegermama wurde auch gleich angerufen - sie ist auf der Nachbarstation (Frühgeborenenstation) die Oberärztin. Ich war also sofort rundum versorgt. Der Arzt stellte fest, dass es dem Kindelein gut geht und das die Plazenta neben dem Kopf des Kindes liegt und dass sich der Muttermund zu öffnen begonnen hat. Da es allen Beteiligten zu diesem Zeitpunkt gut ging, wurde ich in den Kreissaal gebracht und ans CTG gehängt. Nach einer endlos langen Stunde, in welcher auch die Wehen begonnen haben (auch wenn es nur kleine Hügelchen auf dem CTG waren, so waren Sie doch äußerst unangenehm, weil sie im Rücken heftig zu spüren waren und ich mich nicht bewegen konnte...). Bei jeder Wehe spürte ich dann das Blut wieder fließen. Der Oberarzt kam dann zur Untersuchung und dann ging es ganz schnell. Die Plazenta löste sich irgendwie bei jeder Wehe ein bisschen mit und da es zu lange dauern würde, das Kind auf natürlichem Weg auf die Welt zu bringen und die Blutungen wieder relativ stark waren und für mich blutarmes Wesen Gefahr bestand (dem Kindelein ging es immernoch unverändert gut), wurde bestimmt: Kaiserschnitt. Zu diesem Zeitpunkt kam auch Clemens wieder. Und dann ging alles ganz schnell. Meine Schwiegermutter sagte ihre Termine ab, um die Erstversorgung des Kindeleins zu übernehmen, der Anästhesist wurde geholt und das Team zusammengetrommelt. Nach einer endlosen Prozedur, in welcher der Anästhesist mehrmals versuchte, die richtige Stelle zu finden, lag ich auf dem Tisch und die Panik setzte ein. Ich denke ja immer, dass ich kein ängstlicher Mensch bin, aber ich bekam tatsächlich Angst, als ich da so hilflos ausgeliefert war. Zum Glück machte mein Lieblingsarzt auch den Kaiserschnitt, was mich ein bissl beruhigte (naja...). Die OP ansich ist ja schmerzlos, es wird nur kräftig an einem rumgeruckelt, was ziemlich irritierend ist. Innerhalb von wenigen minuten war der Knabe da - kräftig voll Käseschmiere und zu diesem Zeitpunkt schon einfach nur wunderschön. Ich weiß noch, dass ich Caitlin nach der Geburt ziemlich häßlich fand, aber Cedric war einfach von Anfang an hübsch! Dummerweise wurde er nach einer kurzen Berührung gleich zur Schwiegermutter gebracht - er hatte zwar kurz geschrien, war aber dann gleich wieder ruhig. Clemens blieb noch ne Minute bei mir, dann hielt er es nicht länger aus und ging zu seiner Mama und seinem Sohn. Und ich wurde wieder zusammengeflickt. In dieser Zeit begann die Spinalanästhesie plötzlich Richtung Oberkörper zu wandern. Erst wurden die Arme taub, dann hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht mehr atmen zu können - was natürlich eine neuerliche Panik zur Folge hatte. Ich hatte einfach das Gefühl zu ersticken. Aber auch das ging vorbei :-)

Ich wurde dann zurück in den Kreissaal geschoben, wo Clemens Cedric auf dem nackten Oberkörper hatte. Baden, messen, wiegen war natürlich alles schon geschehen. Wir haben dann versucht, den KLeinen anzulegen. Dummerweise konnte ich meine Arme immernoch nicht so richtig spüren und es wurde also irgendwie alles von der Hebamme gemacht. Das fand ich irgendwie schrecklich - diese Hilflosigkeit - nichtmal das eigene Kind festhalten zu können. Ich wollte mein Kind so gern kuscheln und festhalten und konnte es einfach nicht!

Gegen nachmittag wurde ich dann in mein Zimmer geschoben und kurz darauf kam auch Caitlin (Clemens ist irgendwann los, um was zu essen und die große Schwester aus der KiTa zu holen).

Soviel also zur Geburt. Insgesamt ziemlich unspektakulär. Was eigentlich das richtig schlimme an dem Kaiserschnitt war, waren die Tage danach. Man kann sich nicht bewegen, wie man will. Man hat Mühe, das Kind aus dem Bett zu heben, es zu wickeln. Man kann einfach die erste wichtige Zeit nicht so recht genießen, weil sie von SChmerzen bestimmt ist. Als Cedric in der ersten Nacht aufgewacht ist, bin ich natürlich hochgeschreckt und wollte ihn nehmen. Als erstes hat es mich vor Schmerz wieder in die Kissen gehaun, dann hieß es: Kopfteil hochfahren, Infusionsschläuche ordnen, zum Kind rüberbeugen und irgendwie zu mir holen. Die andere Variante wäre, nach der Schwester klingeln und sich das Kind geben lassen... Ich fand es einfach furchtbar. Mittlerweile ist über ne Woche vergangen. Treppen sind immernoch nicht das Wahre und alle Zeichen stehen noch auf Schonung. Was ziemlich schwierig ist, da ich ja vor allem abends mit den zweien allein bin... Aber so langsam wird es und ich fühle mich jeden Tag mehr wie ein Mensch :-)

Als Fazit bleibt mir zu sagen, dass die Geburt ansich natürlich bedeutend schmerzfreier war als bei Caitlin, aber die Schmerzen und die Unbeholfenheit danach empfand ich als sehr schlimm und wenn ich wählen könnte, dann doch das nächste Mal bitte wieder auf normalem Wege :-)

4 Kommentare:

Mama Miez hat gesagt…

Vielen, vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Er hat mich sehr berührt, besonders Deine Ausführung über die erste Zeit NACH dem KS.

Du bestätigst nur, was ich schon dachte: ich will KEINEN Kaiserschnitt, wenn er nicht medizinisch absolut notwendig ist.

Sweetkids-Design hat gesagt…

Hi
Die erfahrung hatte ich schon 2 mal erlebt.
Da ich 3 Kinder habe.
1.Kaiserschnitt nach 33 std wehen.
2.Normal geburt 4 std gedauert bis sie da war.
3.Ging es schnell und Sie kam 10 Wochen zu früh lag auch halbes jahr in Klinik.
Ich persönlich mag gerne Geburt als Kaiserschnitt.
Ah ja viele sagen immer und man merkt es auch,kinder die normal geburt hatte sehen immer bisschen schrecklicher aus als Kinder per Kaiserschnitt gekommen sind sehen immer schön aus :)
Dir noch alles gute und bis bald mal wieder.
LG Nicole

einmaliX hat gesagt…

Oh Mann, Katharina,
ich kann Dir so gut nach empfinden.
Meine 3 Mädels waren schon bei der Geburt "zickig"...lach
Die 1.musste mit Wehentropf geholt werden, da die Fruchtblase geplatzt war, es aber sich nach Stunden nichts getan hat.
Die 2. meinte, Sie müsste die Plazenta vorzeitig rausschmeissen...Blutungen,Wehentropf..Notkaiserschnitt
Die 3. meinte Sie müsse sich die 1,80 m ! lange Nabelschnur um den Hals binden, so daß keine Herztöne mehr da waren..dann wieder Notkaiserschnitt.
Die Hilflosigkeit nach den Kaiserschnitten hat mich auch stark geärgert und ich habe gegen die Schmerzen angekämpft, um mein Kind selbst zu versorgen.
Der Wille bei meinem Kind zu sein, hat mir die Kraft gegeben.

Ich wünsche Dir gute Besserung und bald kannst Du auch wieder Marathon
laufen :0)))
Ich drück Dich ganz dolle und hab viel Freude mit deiner Familie
GLG Petra :0)))

Minerva Huhn hat gesagt…

Huhu!

Spannend zu lesen - und wie schön, das quasi die ganze Familie dabei war.

Ich hab nur meinen ersten Ks als grausam empfunden - weil es eben eine NOt-OP war... die beiden danach waren in Ordnung - und ich nach drei Tagen auch soweit wieder fit.

Ich wünsche dir, das es dir nun besser geht und ihr euren Rhythmus findet!
MINERVA