öhm

Also da schreibe ich und schreibe und überlege, lohnt es sich wirklich? Reicht nicht ein Satz wie "Manche Kommentatoren gehören erschossen"... Ärgere ich mich über solche Kommentare?? Eigentlich nicht wirklich. Ich belächele sie. Und oft frage ich mich auch, wie die Menschen zu solchen Behauptungen kommen? Warum denken sie, sich erlauben zu können zu urteilen? Aber wir ermuntern sie ja dazu, indem wir hier Dinge aus unserem privaten Leben erzählen...

Sollte man das ganze einfach ausblenden? Oder sollte man es kommentieren? Beantworten? Ignorieren? Ich muß ehrlich sagen - mich treffen solche Kommentare nicht wirklich. Ich bin mit mir selbst ganz gut im reinen und ich weiß, wer und was ich bin. Klar ist dieser Blog nur ein winzig kleiner Ausschnitt aus meinem Leben. So vieles wird ausgespart, so vieles weggelassen. Ich nutze den Blog als Werbefläche, ich nutze den Blog, um irgendwann mal schauen zu können, wann der Sohn das erste Wort gesprochen hat...

Mein Leben lang war ich irgendwo im Rampenlicht, stand ich irgendwie immer in der Öffentlichkeit. Der Mann genauso. Stört es mich, wenn andere urteilen, anhand der wenigen Dinge, die hier öffentlich dargelegt werden??

Ach, die Menschen haben schon immer über mich geurteilt. Die Menschen haben sich schon immer anhand meines Äußeren ein Bild von meinem Inneren gemacht und hatten dabei so wenig Ahnung von mir! Ich glaube, in meinem Jahrgang kannte mich die ganze Stadt und alle dachten, sie wissen, wie ich ticke! Und waren oftmals sehr erstaunt, wenn sie hinter die Fassade geblickt haben (und damit möchte ich nicht sagen, dass hinter der Fassade etwas ganz tolles war - nein - nur etwas ganz anderes - viel kleineres...)

Denkt tatsächlich jemand, wenn er den Blog kennt, dann kennt er mich? Nicht wirklich, oder? Der Blog gibt garantiert noch nicht einmal ein besonders realistisches Bild wieder. Eben weil so vieles weggelassen wird, werden muß! Meine Tochter spielt kaum noch eine Rolle - weil sie eben schon viel zu sehr eigene Person ist! Mein Mann spielt kaum eine Rolle - weil es Schüler gibt, die hier mitlesen! Ganz einfach - der ganze Blog besteht eigentlich nur noch aus Auslassungen. Aber das macht nichts - ich mag ihn trotzdem, weil er ein Kontakt zu einer anderen Welt ist :-) Und manchmal gibt es Entscheidungen, an denen ich Euch teilhaben lasse. Vor allem deshalb, weil ich Euch brauche. Denn Menschen, die hier mitlesen, kaufen meine Sachen, kaufen meine Stoffe... Im Moment mache ich noch keinerlei Werbung hier vor Ort. Ich hatte bisher keine Flyer, keine Visitenkarten, nichts. Vielleicht wird sich das ändern - einfach weil ich nun wieder mehr Zeit zum nähen haben werde. Aber ich weiß es noch nicht. Ich habe mich, mal wieder, für einen Vollzeitjob beworben. Vielleicht bekomme ich ihn? Wer weiß. Vielleicht nähe ich dann nur noch für meine Kinder?? Ständiger Wandel :-)

Aber wo wir gerade bei dem Thema Arbeit sind - da kann ich einen guten Bogen zu der Kommentatorin machen!

Also da schreibt eine Kommentatorin, dass ich doch nur ein paar Stunden arbeite und dass da berufstätige ja wohl drüber lachen... (Komischerweise bekam ich den Kommentar per mail angezeigt, aber hier im Blog erscheint er bisher nicht - wie kann das sein??)

Mmh, ich bin mir nicht so richtig sicher, welchen Job die Kommentatorin nun mit den paar Stunden meint?? Die Gastronomie? Stimmt, da arbeite ich nur ein paar Stunden (zur Zeit sind es zwei bis drei Abende pro Woche a 4-5h - also sagen wir mal - im Schnitt 10 Stunden pro Woche über den Monat gesehen). Oder doch den "normalen" Job (in dem ich mich übrigens durchaus als Berufstätige fühle, auch wenn es nur Teilzeit ist) - da sind es 20h pro Woche. Oder meint sie das Nebengewerbe, den Dawandashop? Nun, die Näherei nimmt da im Moment ca. 10h pro Woche in Anspruch - durchschnittlich. Mal sinds mehr, mal weniger. Zusammengenommen haben wir nun einen Vollzeitjob mit 40h - so wie ich es gern hätte - deswegen mache ich die drei Sachen ja - um mich genau so zu stellen wie jeden anderen Berufstätigen.

Aber in den letzten 3 Monaten waren es eben nicht nur die 3 Sachen. Es war auch noch der stoffliche Teil des Shops. Und die Stoffschneiderei, die Verpackerei, Verschickerei und noch viel schlimmer der ganze Bürokram - der kostet auch nochmal Zeit und das nicht wenig. Es ist auch dieser Druck, die Stoffe verkaufen zu MÜSSEN, damit man die Rechnungen, die mit den Stoffen einhergehen, bezahlen kann, dem ich mich nicht mehr gewachsen fühle. Es ist mir einfach zu viel. Ich mag das nicht mehr! Deswegen auch die Entscheidung, mich nur noch auf 2 Lieferanten und somit auf einen ganz kleinen Teil davon zu beschränken (und das vor allem deswegen, weil es kaum Shops gibt, die diese Stoffe haben - somit ein Wettbewerbsvorteil da ist, den es sich auszunutzen lohnt - also natürlich rein egoistische Gründe...).

Sie schreibt noch, dass das Problem ja wohl ich selbst bin. Natürlich bin das Problem ich selbst. Mein Zeitmanagement, meine Entscheidung, was ich mit mir und dem Leben anfange. Und deswegen ist es ja auch an mir, etwas zu ändern. Das habe ich getan - bzw. einen Schritt in die richtige Richtung.