Man muß vielleicht noch etwas zu den zwei Hauptjobs schreiben. In Job 1 arbeite ich seit 2006. Es ist ein sehr schöner Job ohne direkte Leitungsfunktion (auch wenn ich in meinem Bereich schon viele freiheiten habe) und ohne Aufstiegsmöglichkeiten. Er macht viel Spaß, ich mache ihn gern. Arbeitsbeginn wäre wieder im Januar 2011. Ich würde gern eher wieder anfangen, aber mein Stellvertreter ist bis Ende Dez. eingestellt.
Das negative ist eben wirklich die Fahrtzeit (einfach 45-60min), das damit verbundene Benzingeld und die mangelnden Ausbaumöglichkeiten - ich bin dort also schon am oberen Limit angelangt, was mir für mich persönlich und für die Zukunft einfach zu wenig ist...
Job 2 ist eine Leitungsfunktion. Dafür finde ich ihn heftig unterbezahlt, aber mir wurde eben gesagt, dass das durch die Provisionen ja ordentlich ausgebaut werden kann, deswegen sei der Grundlohn nur so niedrig. Mir wurde auch zugesichert, dass ich an 2 Tagen schon um 3 nach Hause darf. Ich hätte die Möglichkeit, den Job auszubauen und mich zu entfalten.
Ich habe mir das ganze jetzt mal ein paar tage näher angeschaut und probegearbeitet und mein Fazit nach dieser Woche: Überstunden werden erwartet und nicht bezahlt - ein Ausgleich ist schwierig, da man ja eigentlich zur Kernarbeitszeit da sein soll. Die Provisionen sind machbar, aber nach erster Einschätzung nicht in dem Maße wie ursprünglich gedacht. Man wird viel ausgebremst und wird nicht wirklich eine Leitungsfunktion haben - das ist einfach mal eine persönliche Einschätzung der Menschen, die hier das Sagen haben :) Nun kann ich mich irren und der Job bietet doch mehr Möglichkeiten und die Menschen hier geben vielleicht auch das eine oder andere tatsächlich auch komplett aus der Hand. Aber mein Bauch sagt mir im Moment was anderes. Und wenn ich in einem halben Jahr feststelle, dass es nicht das richtige ist und mich unglücklich macht, dann stehe ich ganz ohne da. Ich muß mich also jetzt entscheiden und kann nicht noch ein halbes Jahr Probearbeiten...
Im Moment tendiere ich dazu, wieder in Job 1 zurückzukehren und einfach noch die nächsten Jahre mehr für meine Kinder dazusein, flexibler zu sein. Wenn sie größer sind, kommt vielleicht noch einmal die Möglichkeit eines Jobs, der mir Ausbaumöglichkeiten bietet. Ich möchte nicht da stehen bleiben, wo ich im Moment bin. Aber eine Verwirklichung auf Kosten der Familie und der Kinder - ich weiß nicht, dafür ist es vielleicht doch zu früh? Ich habe den Sohnemann und das Tochterkind in den letzten Tagen immer nur ca. 1h gesehen - und das war die Stunde, in der eigentlich Abendbrot gegessen wurde und dann bettfein gemacht. Das ist mir zu wenig. Das kann ich glaube ich nicht auf Dauer...
Freitag, 8. Oktober 2010
Noch etwas zu Job 2
Eingestellt von kawald um 08:06
5 Kommentare:
Ganz ehrlich ???? Mir wäre da auch zu wenig...Ich stand genauso wie Du jetzt vor der Entscheidung...Vollzeitjob oder Familie...Meine Kleine hätte ich wegen restlichen 4 Monaten KiGa aus ihrem gewohnten Umfeld herausreissen müssen und in einer anderen Tagesbetreuung unterbringen müssen...mir wurde sogar vom Chef nahegelegt eine Tagesmutter zu engagieren...die Vollzeit-Stelle hab ich dann dankend abgelehnt, weil es mir einfach zu arg auf Kosten der Kinder ging...lieber verzichte ich auf ein paar Euro...Ich wünsch Dir viel Kraft für deine Entscheidung und kann Dir versichern, daß Dir Dein Herz intuitiv schon das richtige sagt...
GLG Petra
Innerlich hast du dich doch eigentlich schon entschieden,oder? Und ich denke, dass es momentan (soweit ich es aus der Ferne beurteilen kann) für euch die richtige Entscheidung wäre, wieder mit Job 1 zu beginnen. Es würde niemandem etwas bringen, wenn du dich immer und immer wieder zerreissen müsstest, da der andere Job wenig flexibel gestaltbar ist, wie du schreibst.
Liebe Grüße
Tina
Ich glaube, wenn die Fahrstrecke zu Job 1 nicht wäre, hättest Du Dich schon lange entschieden.
Job 2 bringt zwar etwas mehr Geld (auch im Krankheitsfall), aber sind das die Bedingungen (unbezahlte Überstunden ohne Absetzmöglickeit, Wochenendtermine etc.) wert?
Ich sehe es bei meiner Cheffin (leitet zusätzlich noch zweite Abteilung kommisarisch - Öffentlichkeitsarbeit).
Für Euch als Familie ist wohl die alte Varriante im Moment besser.
Provisionen sind ja eine feine Sache, aber für evtl. Arbeitslosengeld und den späteren Rentenanspruch zählt nun mal das Grundgehalt, nicht die Boni etc.
Hör auf deinen bauch, der weiß was richtig ist !
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