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Donnerstag, 9. September 2010

Der Sohnemann

Also ich habe den Sohnemann ja wirklich sehr sehr lieb. Aber an manchen Tagen, da treibt er mich an den Rande des Wahnsinns.

Heute viertel 6 stand er in seinem Bett und rief nach mir. Erster Tobsuchtsanfall, als ich ihm erklärte, dass ja eigentlich noch Schlafenszeit ist (in dem Moment hätte ich wissen müssen, dass das ein harter Tag wird). Nach ner halben Stunde Kampfkuscheln (Mama kuschelt, Kind turnt auf mir rum), sind wir dann aufgestanden. In der KiTa war er dann wieder der Sonnenschein schlechthin, hat wohl für den Fotografen gelacht und die Erzieherinnen wieder einmal alle für sich eingenommen. Als ich ihn viertel 12 holte, kam der nächste Tobsuchtsanfall, weil er einfach nicht so wollte wie ich... Zu Hause dann Tobsuchtsanfall Nummer 3, als ich ihn versuchte ins Bett zu verfrachten (er schlief mir schier auf dem Wickeltisch ein, aber egal, man muß toben), Anfall 4 folgte, als wir nach dem schlafen und anschließenden Kuscheln das Tochterkind holen "mußten"... Mit dem Tochterkind zusammen dann zum Auto (sie zum tanzen fahren) - dort mega Gebrüll und aus dem Autositz wieder rauswinden, schier auf die Straße fallen und wegrennen (zum Glück kam kein Auto), um sich treten und so weiter... Ich hasse sowas. Ich hasse es, ihn festhalten zu müssen, um ihn anzuschnallen. Mich macht sowas wirklich kirre. Na egal - das Tochterkind also zum tanzen gefahren und dann einkaufen. Dort wieder mega Gebrüll, weil ich es gewagt habe, den Sohnemann in den Wagen zu setzen. Der Höhepunkt, als ich ihn auf abschüssiger Straße aus dem Wagen ins Auto verfrachten wollte. Der Wagen rollte weg, der Sohnemann rannte weg - alles gleichzeitig auf einem überfüllten Parkplatz mit fahrenden Autos. WUT!!! Große Wut! Wut auf dieses sture sture Kind, das unbedingt Grenzen testen muß. Das darf es gern machen, aber NICHT auf der Straße oder einem vollen Parkplatz. Zu Hause war eine Elster (schon zum zweiten Mal) durchs offene Fenster ins Bad geflogen und hat selbiges böse verwüstet. Der Sohnemann legte noch den einen oder anderen Anfall hin (weil er keine Hausschuhe anziehen wollte, weil er kein neues trockenes Shirt wollte, weil er jetzt sofort das rohe Essen haben wollte und so weiter...)...

Solche Tage zehren sooo sehr an meinen Nerven. Diese ständige Kämpferei, dieses Wüten und Treten und Zetern - nichts für mich.  Ich schaffe es eigentlich sehr lang, geduldig zu bleiben, aber irgendwann ist einfach mal gut... Oftmals beißt er auch. Mich, das Tochterkind (gestern so schlimm, dass es geblutet hat) - das ist irgendwie alles nicht mehr witzig. Und ich fühle mich etwas hilflos. Und sage mir das Mantra auf: allesnureinePhaseallesnureinePhase... Und bleibe stur bei meiner Linie. Seufz!

8 Kommentare:

Shiva hat gesagt…

Hach, mich tröstet es zu lesen das es anderen auch so geht. Vielleicht tröstet es Dich ja auch wenn ich Dir sage das mein Käfer heute um ziemlich genau dieselbe Uhrzeit auch nicht mehr schlafen wollte. Wir nahmen ihn dann mit in unser Bett und ließen extra das Licht aus damit der Kleine begreift das man um diese Uhrzeit doch schlafen muss. Aber selbst im Dunkeln hüpfte er unermüdlich auf mir herum. Als waschechter Morgenmuffel der noch dazu zur Zeit chronisch übermüdet ist musste ich echt ins Kissen beißen. Der Tag ging so weiter und der Mittagsschlaf beschränkte sich auch auf eine halbe Stunde. Aber selbst jetzt ist der Käfer noch nicht müde und Papa versucht verzweifelt ihn vom schlafen zu überzeugen.
Aber es kommen ganz sicher auch wieder leichtere Zeiten!

Lg Shiva

Sigrid hat gesagt…

Ohja, solche Tage kenne ich auch.
Da könnte man die Kinder am liebsten auf den Mond schießen.
Aber es hilft wohl nichts anderes als Augen zu und durch und genau so stur bei seiner Linie bleiben.

Der Pulli ist übrigens gut bei mir angekommen und passt perfekt.
Vielen DANK!!!
Nach welcher Größe hast Du den jetzt eigentlich genäht?

rülli hat gesagt…

Oh ich kenne das soooo gut. und was rettet uns an solchen Tagen? Die Aussicht auf einen ruhigen Feierabend im Nähzimmer.... Liebe Grüße Steffi

Tina hat gesagt…

Das hört sich aber sehr anstrengend an! Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ging. Hier kommen solche Tage auch immer mal wieder vor. Glücklicherweise gibt es auch andere Tage. Einen solchen wünsche ich euch heute!!

Liebe Grüße
Tina

sewme hat gesagt…

Laß dich drücken! Immer wenn wir so eine Phase haben hoffe ich darauf, daß es die letzte ist. Irgendwann ist es wohl soweit!
lg
luna

Spitzmäuse hat gesagt…

wirklich ermutigend, dass es anderen genauso geht. kampfkuscheln find ich mal richtig treffend! das mach ich dann wohl auch öfters :D.ich wünsch dir viel kraft für diese phase.

lg mariann

Bettina hat gesagt…

Liebe Kati,
einiges davon kenne ich auch zu gut; das mit dem Beissen hat Felix auch probiert, aber da haben wir sofort durchgegriffen. Anna hatte in ihrer Kindergartengruppe so ein beißendes Mädchen (Anna hatte 2 Wochen einen Abdruck aller Zähne dieses Mädchens auf dem Oberschenkel!); das ist wirklich übel und für das Kind selbst bringt das nur, daß die anderen Kinder es irgendwann ausgrenzen.
Die Tobsuchtsanfälle sind bei Felix eher Ausdruck seiner Frustration, weil er immer hoch nicht sehr gut spricht und wir oft einfach nicht verstehen, was er uns mitteilen will (aber auch das wird besser).
Immerhin tröstet es mich, daß ich wirklich eine kleine Kuschelmaus habe, mehr sogar noch als es die Tochter war in dem Alter :o)
Das Schlimmste bei solchen Anfällen im Supermarkt sind die Kommentare der anderen Kunden, gell ;-)
Mit dem auf-die-Strasse-rennen sind wir bei Felix auch noch nicht viel weiter; Anna ist sofort zur Salzsäule erstarrt, wenn ich STOPP gebrüllt habe, weil sie irgendwas gesehen hat und ohne Gucken losdüsen wollte. Bei Felix spare ich mir den Atem für Hinterherrennen...
Liebe Grüße und einen ganz dicken Drücker
Bettina

Unknown hat gesagt…

ach ja, das kenne ich: die sogenannten Mamakannnichtsrichtigmachentage ;) Kämpfe auch noch immer mit meinem Sohnemann ums Durchschlafen. Wir sind seit 2 Tagen mal bei 5-6 Uhr angelangt, aber dann ist sense. Ich bin mittlerweile überzeugt, das Jungs einen Gefährlichesituationenfinder integriert haben. Hab mal überlegt ihn auszuleihen: als Gefahrenquellensucher. An manchen Tagen zähle ich die Minuten bis sie alle im Bett liegen. Ansonsten wenn es zu schlimm wird: ab ins Ställchen - Tür zu - toben lassen - Kaffee kochen - und in einem anderen Zimmer in Ruhe genießen. Danach geht es für beide Parteien wieder.
LG
Kiki