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Montag, 27. September 2010

Die Sache mit dem Streß

Ich werde öfter gefragt, wie ich das so mache - mit den Jobs und der Näherei und überhaupt dem ganzen Streß. Und als ich so drüber nachdachte, stellte ich fest, dass ich die Näherei überhaupt nicht als Streß empfinde. Egal, wieviele Sachen ich zu nähen habe - ich freue mich drauf! Stressig wird das nur, wenn irgendwas unvorhergesehenes meine Zeitpläne durcheinander bringt (kranke Mama, krankes Kind). Dann stresst mich das. Aber grundsätzlich mache ich meine Arbeit gern. Und da ist der Schlüssel!

M.C. (ganz furchtbarer Name, den ich kaum aussprechen kann, geschweige denn schreiben. Bei Interesse suche ich nach) schrieb mal, dass nicht nur der Erfolg glücklich machen sollte, sondern auch der Weg zum Erfolg. Und so ist es irgendwie beim nähen. Klar ist das Ergebnis toll, aber ich freue mich schon beim zuschneiden und beim nähen. Ich fühle mich wohl in dieser Tätigkeit und je besser es klappt, je mehr ich kann, desto mehr klappt das auch mit der Freude. Und sowas kann ich nicht als Streß empfinden. Wenn der Rücken mitmachen würde, könnte ich stundenlang einfach vor mich hinnähen. Gestern sind neben den gezeigten Sachen 4 Langarmshirts, drei U-Hefthüllen und ein weiterer Rock entstanden. Das meiste hatte ich Samstag schon zugeschnitten. Ich hatte ein Flow-Erlebnis (die Theorie eben jenes M.C.) - es lief einfach gut und ich hätte noch weitermachen können, aber der Sohn wollte in die Badewanne :-)). Nach dem Abendbrot war der Flow leider vorbei und ich konnte mich nicht noch einmal aufraffen weiterzumachen. Aber ich habe das öfter. Ich fange an und könnte ewig weitermachen...

Streß wird übrigens auch noch durch Lob minimiert. Aus diesem Grund stellen die Näherinnen ihre Sachen auch so oft auf irgendwelchen Plattformen aus. Ich habe mal etwas selbstgenähtes verschenkt und war sehr enttäuscht über die eher mangelhafte Reaktion. Als ich das dem Beschenkten sagte, fragte derjenige mich, warum ich so sehr an mir zweifle und ständig diesen Zuspruch brauche. Da mußte ich auch mal kurz in mich gehen und drüber nachdenken - aber es ist nicht der Zweifel an mir selbst. Gut, nicht alle meiner Arbeiten sind perfekt, aber wenn ich mir andere Arbeiten anschaue, dann bin ich absolut zufrieden - ich habe das schließlich nie professionell betrieben oder gelernt und über meine mangelhafte Nähmaschine rede ich nicht. Manchmal ist eine Naht nicht ganz gerade und wenn ich Schnitte zum ersten Mal nähe, dann klappt auch noch nicht alles - aber so grundsätzlich weiß ich, dass die Sachen gut sind. Ich brauche also keinen Zuspruch, um meine Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, sondern ich mag das Lob. Denn Lob macht glücklich. Und Glück minimiert Streß. Und wer möchte schon nicht glücklich und wenig gestresst sein :-) Ich freue mich also immer besonders, wenn ich irgendein persönliches Feedback bekomme. Wenn jemand etwas gekauft hat und mir danach nochmal eine kurze mail schreibt, wie sehr es gefällt oder auch ein Foto, wie schön es am Kind aussieht, dann macht mich das wirklich glücklich. Das sind so Hochgefühle, die einen miesen Tag erhellen können!

Naja, so ist das also mit dem Streß! Ich empfinde ihn einfach nicht als solchen - jedenfalls nicht den, der mit meiner Arbeit zusammenhängt. Die Arbeiten, die ich im Moment mache, mache ich gern. Ich gehe auch gern in die Pizzeria. Ich mag die Leute dort, ich mag die Gäste. Und da macht es nichts, dass ich eigentlich schon einen anstrengenden Tag hatte - ich empfinde es nicht als Streß!

Natürlich gibt es Sachen, die mich stressen. So ist es nicht. Meist Sachen, die ich nicht machen möchte, die Pflicht sind, die gemacht werden müssen und keinen Spaß machen. Stoffe schneiden und verpacken nervt mich und ich lege es gern nochmal beiseite und dann komme ich in Hektik, weil die Leute ja warten (vor allem jetzt, wenn das Wetter schlechter ist, fehlt mir die Möglichkeit, draußen auf der Terrasse zu schneiden und ich bin gleich noch genervter...). Dann bin ich gestresst :-)

1 Kommentare:

Alice hat gesagt…

Du sprichst mir aus der Seele! Und ich find, fehlende Reaktion auf ein selbstgenähtes Geschenk auch furchtbar schade...

glg
Alice