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Dienstag, 2. November 2010

Erfahrungsbericht 1

Gerade erreichte mich dieser Erfahrungsbericht und ich verspreche, dass ich alle, die es erlauben, egal ob positiv oder negativ, veröffentlichen werde:

Hier nun also von A. aus L. - grins!


Ich lebe derzeit in Leipzig. Vorübergehend weilte ich auch mal in Dresden (1 1/2 Jahre), wo ich immer Plasma spenden gegangen bin. Eines Tages wurde mir die Frage gestellt, ob ich mich für die DKMS registrieren lassen möchte. Ich bekam einige Infos darüber und willigte ein. Mir wurde nicht einmal extra Blut abgenommen, sondern, das wurde gleich im Rahmen der Spende gemacht.
Ich bekam dann Post von der DKMS und lange war Ruhe. Natürlich war ich bestrebt, Namensänderungen, Wohnortwechsel etc. mitzuteilen, also ich war ein wenig hinterher, das meine Daten aktuell sind. Das kostete aber kaum Zeit und jederzeit waren die Mitarbeiter dort freundlich.

Dann kam eines Tages ein Brief. Das war vielleicht 4 Jahre später, in welchem mir mitgeteilt wurde, dass ich eventuell für eine Spende in Frage kommen würde und wenn ich einverstanden bin, eine Blutprobe über einen Arzt einsenden zu lassen.
Dies tat ich. Es kostete mich nichts - nur ein wenig Zeit, zum Arzt zu gehen. Aber was ist schon Zeit in unserer heutigen Gesellschaft. Wir machen viele Dinge die Zeit kosten, es ging die ganze Zeit, jemandem, der dem Tode nahe ist zu helfen.

Kurze Zeit darauf bekam ich einen Anruf, dass ich als geeigneter Spender am nächsten mit meinen Werten am Patienten bin. Dann kam alles Schlag auf Schlag. Dem Patienten ging es zunehmend schlechter, man wollte sich beeilen. Kurze Zeit später hatte ich einen Termin zur Vorsorgeuntersuchung in Dresden. Natürlich wurde mit mir alles abgestimmt und jederzeit meine Belange beachtet. Ich wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, das es freiwillig ist und ich jederzeit zurücktreten kann.

Die Untersuchung dauerte ein wenig, man wurde durchgequeckt. Alles ganz normal und sehr sehr freundlich. Es wurde für das leibliche Wohl gesorgt und man bekam die Fahrtkosten und den Verdienstausfall bezahlt. Ich hätte sogar einen Tag eher anreisen können und im Hotel schlafen können, die DKMS hätte sich um alles gekümmert.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich rundum gesund bin - solch ein Queck macht glaube kein normaler Hausarzt und keine Kasse bezahlt das.

Da die Stammzellen peripher entnommen wurde, war es notwendig, mir ein Hormon zu spritzen. Ich hatte Respekt, ja sogar großen Respekt davor - mich selber spritzen, hui. Aber man kann so ziemlich alles, wenn  man es will. Alles wurde genaustens erklärt und auf jede Frage bekam man eine Antwort.

Zum angegeben Zeitpunkt begann ich dann, mir das Hormon zu spritzen (hätte man auch bei einem Arzt machen lassen können, aber es ist wirklich kein Problem).
Ich bekam die genannten Nebenwirkungen - grippeähnlich. Ich konnte Arbeiten gehen, man hält es wirklich aus. Es geht nicht ganz ohne Nebenwirkungen, aber der Patient für den die Spende ist, hat viel schlimmere Schmerzen.

Zum ausgemachten Termin ging es nach Dresden. Ich bin einen Tag eher mit meinem Partner hingefahren und wir haben im Hotel geschlafen. Alles wurde von der DKMS organisiert. Mein Partner durfte auch kostenlos mit.
Früh sind wir gemeinsam zur Spende. Freundlich wie ich es schon kannte, wurden wir begrüßt. Mir wurde alles noch einmal erklärt und nochmal gefragt, ob ich es möchte.
Schließlich ging es los. Wie beim Blutspenden bekam ich eine Kanüle (oder wie das heißt) in den einen Arm. Nicht schlimm, es tut wirklich nicht weh. In den anderen Unterarm bekam ich auch eine Kanüle (in der die nicht für die Spende benötigten Bestandteile wieder zurückgeführt wurden). Es wurde mir gemütlich gemacht, ich konnte Fernsehen schauen, mein Partner war unmittelbar bei mir, zu jeder Zeit und es war immer jemand da - Schwester und Ärzte.
Ich fühlte mich sehr geborgen.
Die Spende dauerte ca. 4 Stunden. Mir wurde gleich gesagt, ob ich eventuell am nächsten Tag nochmal kommen muss, oder ob es ausreicht. Es reichte (wie in den meisten Fällen) aus und so konnte ich nach Hause bzw. zurück zum Hotel. Ich war kaputt und schlief erst einmal im Hotel. Abends fuhren wir (mein Partner fuhr) wieder nach Hause. Wir hätten auch in Dresden bleiben können, aber soweit bis Leipzig ist es ja nicht.
Am nächsten Tag hatte ich frei, da immer vorsorglich zwei Tage frei eingerechnet werden. Mir ging es gut. Ich ruhte mich natürlich noch aus. Aber es war alles ok.

Am Tag der Spende erfuhr ich, dass es einen Mann (57) in Österreich bekommen wird.

Ich habe danach noch erfahren, wie es ihm ging. Ich werde die nächsten Tage mal bei der DKMS anrufen und Nachfragen, wie es derzeit aussieht.
(Da ich Nachwuchs bekommen habe, ist dieses Thema erst einmal etwas in den Hintergrund gerückt, aber nur bzgl. einiger Informationen).

Man wird auch nach der Spende weiter betreut. Untersuchungen werden in gewissen Abständen gemacht und natürlich auch bezahlt.

Ich würde es immer wieder tun. Jederzeit und ich hoffe, das es andere Menschen auch tun. Es kostet nichts, es tut nicht weh, es kostet nicht viel Zeit und  man hat die Möglichkeit einem anderen Menschen Hoffnung und eventuell auch ein Leben zu schenken.
Ich habe verschiedene Reaktionen erlebt. Die meisten Positiv, und zu den Negativen muss ich sagen, das viel daher gesprochen wurde, derjenige/diejenige überhaupt keine Information hatte. So ist es ja oft, viele denken, bescheid zu wissen und geben Kommentare ab.

Man kann niemanden zwingen, man sollte sich nur einmal bewusst machen, dass es der Kranke es sich nicht ausgesucht hat, er machtlos ist und sicherlcih alles tun würde, um weiter leben zu können.
Vielen ist es egal, man sollte sich nur einmal fragen, was wäre, wenn ich...

Auch möchte ich hier einmal anmerken, dass es mir wichtig war, zu helfen, ja sogar so wichtig, das ich mit meiner eigenen Familienplanung ca. 2 Monate gewartet habe, dass ich spenden kann (und nicht schwanger bin).

Mittlerweile habe ich eine Tochter und bin so glücklich darüber. Jederzeit würde ich es wieder tun und ich hoffe, dass uns solch ein Leid erspart bleibt.
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DANKE für den Bericht! Ich finde es toll, sowas aus erster Hand zu erfahren - ehrlich!