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Montag, 13. Dezember 2010

Geben, Nehmen, Freu(n)de... Rückblick?

Mein Jahr 2010 war ein sehr durchwachsenes. Und es war vor allem sehr geprägt von den letzten Monaten. Leider. Denn das Jahr hat super angefangen. In meine finanziellen Sorgen und Nöte, die ich aus 2009 mitgebracht habe, bot mir Sabine einen Job an. Und noch heute bin ich unfähig, die richtigen Worte für ein Dankeschön zu finden. Sie hat mir eine große Last genommen - und ich habe viel zu wenig zurückgegeben. Als letzte Woche das Weihnachtsgeschenk kam, mußte ich wieder losheulen, denn es ist so typisch für Sie. Typisch für diese Familie, typisch für diese Firma. Ich habe selten jemanden erlebt, der so uneigennützig für andere einsteht! Und ich kenne niemanden, der Erfolg mehr verdient als diese zwei Frauen, die die Firma ausmachen! Ich danke von Herzen für dieses Jahr, in dem ich Teil sein durfte. Und ich hoffe auch sehr, dass ich irgendwann noch die richtigen Worte und das richtige Geschenk finden werde, um dieses noch einmal zum Ausdruck zu bringen.
Irgendwann in diesem Jahr habe ich mich sehr stark gefühlt. Ich habe mit großer Freude ausgeteilt und gegeben, denn mir ging es gut. Und dann kamen die letzten Monate, dann kamen Zweifel, dann kam irgendwie - mmh, was eigentlich? Ich kann es schwer in Worte fassen, was ich die letzten Monate empfunden habe. Angefangen hat es mit einem Geschenk, in das ich viel Herzblut gelegt habe (auch wenn es finanziell von vielen getragen wurde, so war es eben doch mein Herz, was da drin steckte) - und es kam (in meinen Augen - andere sehen das vielleicht anders?!) zu wenig zurück - ein Rundum-Dankeschön bei twitter und eine eigentlich von mir erzwungene mail, die auch genau so klang - erzwungen. Da kamen zum ersten Mal Zweifel. Nicht die Zweifel an meinem Können, sondern die Zweifel, ob das Leben, das ich gerade lebe, wirklich das richtige ist. Ob ich mein Herz wirklich an die richtigen Sachen hänge. Und dann kam der große Ärger mit Job 2, der mir viel meiner Selbstsicherheit genommen hat. Und dann noch der Ärger mit Job 1 - der mir auch das letzte bisschen Selbstsicherheit genommen hat. Und das feststellen, dass man damit allein ist. Zeiten, in denen man auch einfach mal eine kleine Aufmerksamkeit gebraucht hätte - Aufmerksamkeiten, die man immer so überschwenglich verteilt hat.
Und inzwischen weiß ich, dass der Fehler bei mir liegt. Dass ich mich auf die falschen Dinge konzentriert habe - ich habe mich auf eine Phantasiewelt konzentriert, eine virtuelle Welt. Dass ich falsche Erwartungen habe. In der virtuellen Welt neigt man schneller dazu, Freundschaft zu empfinden. Man ist so sehr Teil von anderen (durch die Blogs, durch Twitter/Facebook - dem ständigen Teilhaben am Leben anderer) und vergißt, dass auch noch hunderte andere Teil sind. Man fühlt mit, man lacht mit, man weint mit. Selbst ein eher menschenscheuer Mensch hat plötzlich hunderte Freunde. Oder jemand wie ich, der sich nur schwer auf andere Menschen wirklich einlassen kann, kann sich plötzlich sogar auf mehrere Menschen einlassen. Aber ich habe vergessen, dass das eben nicht die reale Welt ist. Und vor allem habe ich vergessen, dass man in dieser Welt der Meister der Worte sein muß - was ich dummerweise einfach nicht bin...
Ich habe mich in dieser virtuellen Welt einfach zu sehr engagiert - also mit dem Herzen, weniger mit Worten. Ich habe immer gedacht, wenn ich in guten Zeiten gebe, dann bekomme ich in schlechten Zeiten auch etwas zurück! Und da geht es jetzt nicht um materielles. Ok, ich bin ein Mensch, der nur schlecht Worte findet. Vor allem mitfühlende Worte. Ich kann Gefühle nur schlecht ausdrücken und Mitgefühl noch viel schlechter. Obwohl ich mitfühle, mitleide - die richtigen Worte finde ich dafür nicht. Aus diesem Grund verschicke ich statt vieler Worte lieber kleine Aufmerksamkeiten. Kleine Schutzengel, kleine Nähereien. Das kann ich halt. Das mache ich gern. Vor allem in Zeiten, wo es mir gutgeht. Ich erwarte keine Schutzengel zurück. Auch keine genähten Sachen. Mir reichen auch Worte. Denn viele andere können mit Worten bedeutend besser umgehen als ich...
Auch in den letzten Wochen gab es wieder einige Aktionen. Adventskalender für x, Adventskalender für y. Menschen, die Mitgefühl verdient haben, die Unterstützung verdient haben. Ich bin bei solchen Sachen gern dabei. Aber irgendwie habe ich festgestellt, dass mich die letzten Wochen sehr gelähmt haben. Dass es mir keine Freude (mehr) macht. Ich habe keine Lust mehr zu geben. Ich sitze Tag für Tag da und bin unfähig, mich zu motivieren. Die Selbstzweifel fressen mich auf und das schlimme ist, sie lähmen mich! Ich müßte nach neuen Perspektiven suchen, aber ich kann im Moment einfach nicht - ich kann mich im Moment einfach nicht anbieten, weil ich mich gerade selbst so gar nicht toll finde. Wie soll man sich für einen Job bewerben, wenn man doch gerade unsicher ist, ob man wirklich die Richtige ist??
Ich habe noch kein einziges Weihnachtsgeschenk - ich, die sonst eigentlich immer schon das ganze Jahr kleine Geschenke sammelt und dann Weihnachten viel zu viel hat. Die normalerweise für jeden hunderte Ideen hat, die eigentlich ständig etwas verschenken könnte, weil es ihr einfach so viel Freude macht. Ich habe meine "zu Beschenken"-Liste auf das absolute Minimum reduziert und trotz allem werden meine Geschenke wohl in der Nacht zum 24. entstehen.

Blogbeiträge, die früher mein Mitgefühl geweckt haben, wecken im Moment eher Wut. Entlocken mir eher ein "Reiß Dich doch mal zusammen, höre auf zu jammern". Wahrscheinlich, weil ich das auch gerade jeden Tag mache - mich zusammenreißen, nicht jammern. Obwohl ich gerade wirklich schlecht darin bin. Ich sitze lethargisch hier, um mich herum stapelt sich alles - jeder will, jeder zerrt und ich bin unfähig, mich zu bewegen... Je mehr es sich stapelt, desto schlimmer die Unfähigkeit, anzufangen.

Aber ich muß - zwei Wochen durchziehen, zwei Wochen durchhalten. Und dann die letzte Woche des Jahres 2010 nutzen, um mich selbst wiederzufinden. Um mich neu zu definieren. Meine Ansprüche, meine Vorstellungen, meine Vorbilder, meine Ziele! Um nach neuen Wegen zu suchen und diese konsequent zu verfolgen. Diese elende Lethargie abschütteln und wieder nach vorn gehen!

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Du!

Ich habe hier schon mal als Gast geschrieben.(e-Mail auch schon) Und heute muss ich es wieder tun - einfach weil ich im Netz nicht meinen Namen preisgeben möchte - zumindest noch nicht.
Aber ich muss jetzt einfach schreiben! Ich verfolge deinen Blog schon lange wie viele andere auch. Aber deiner scheint mir der ehrlichste zu sein. Du bist die Einzigste welche die Echt zu sein scheint. Auch unangenehme Dinge wie Finanzen, Jobsuche, Probleme mit den Kinder etc. hier aufschreibt und das finde ich ganz toll! Du scheinst das weiterzugeben wer und was du wirklich bist. Das imponiert mir! Deine Erfahrungen die du in der Internetwelt gesammelt hast sind auch meine Beobachtungen, deshalb kennt mich theoretisch niemand. Oft hatte ich dran gedacht auch endlich mal ein Blog zu erstellen - hätte da vielleicht auch was zu bieten, aber mir geht es wie dir: Eigentlich bin ich viel zu ehrlich....nenne die Dinge beim Namen versuche nichts zu beschönigen. Vielleicht ist das unser beider Problem?
Auf alle Fälle finde ich deinen Blog klasse, da ist wirkliches Leben drin. Kein zur Schau gestelltes, für die Außenwelt.
Ich glaube dran das du deinen Weg und dich finden wirst. Ich hatte schon ähnliche Probleme, sogar bis heute geht es mir ab und an so! Ich denke aber das ist irgendwo normal und gehört auch dazu?
Im Moment fühlst du dich einfach überfordert, nicht? Ich glaube aber du machst es schon richtig, besonders die Geschenkeliste reduzieren :-) Das musste ich dieses Jahr auch wieder machen!
Fühl dich einfach mal gedrückt von mir und glaube mir, ich meine es ehrlich!

Alles Liebe!

Schoko

Tina hat gesagt…

Ach Mensch:(. Es tut mir sooo Leid, dass es dir momentan so schlecht geht. Vieles was du heute geschrieben hast, aber auch vieles, was du in den letzten Monaten geschrieben hast, kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch ich lebe momentan sehr viel in der Welt des Internets und frage mich immer wieder, ob es wirklich das richtige ist. Es wird immer wieder Menschen geben, die dich enttäuschen, aber ich hoffe, dass es auch immer wieder Menschen wie Sabine von FM o.ä. geben wird, die dir beistehen, wenn es dir schlecht geht!!

Eigentlich kenne ich dich gar nicht, aber ich mag deine ehrliche Art, ich mag es, wie du schreibst und ich wünsche dir, dass du doch noch etwas in Weihnachtsstimmung kommst! Lass das Internet und alles, was dazu gehört Internet sein und versuche dich auf deine Familie und Freunde zu konzentrieren, wenn es geht. Nimm dir einfach auch mal Zeit für dich! Du hast es dir sicherlich verdient. Wer viel gibt, sollte nicht vergessen auch an sich zu denken!!

Alles Liebe,
Tina

amberlight hat gesagt…

Mir bleibt nur dir zu wünschen, dass du - vielleicht in der besonderen Zeit zwischen den Jahren - wieder bei dir selber ankommen kannst und es ein guter Start ins neue Jahr wird.

Für mich selbst war die bloggerei eine prima Hängematte in der Elternzeit und doch unterscheide ich zwischen der virtuellen und der realen Welt. Manchmal überschneiden sich die beiden Welten und erst dann können tatsächlich Freundschaften entstehen.

Anonym hat gesagt…

Ich habe irgendwie mein Passwort versemmelt und kann mich nicht mehr anmelden, deshalb leider anonym.
Katharina, ich lese Deinen Blog als einzigen Blog wirklich regelmäßig und aus genau den Gründen, die meine Vorschreiberinnen angaben, weil er nicht so inszeniert ist, sondern eine echte Frau mit allen Hochs und Tiefs eines Lebens zwischen beruflichen Zielen, handwerklichen Hobbies und musischen Begabungen und Familienleben zeigt. Ich ziehe daraus oft Anregungen, Denkanstöße, Ideen und nicht selten Ermutigung. Ich finde bei Dir manches von mir wieder (Nähen, Musik, Kinder, Herkunft Sachsen, Jobsuche nach Studium), aber auch Sachen, über die ich einfach nur staune und die ich bewundere. Deine Tatkraft, auf so vielen Baustellen unterwegs zu sein - wie schaffst Du das? Deinen Mut, Deine handwerklichen Fortschritte (und Rückschläge) fröhlich und selbstbewusst zu dokumentieren. Deine Entschlossenheit, für Deine Familie auch finanziell zu sorgen mit mehreren sicher nicht immer idealen oder adäquaten Jobs. Respekt! Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, weil man sich dabei doch als "Spanner" vorkommt. Andererseits machst Du ja freiwillig so viel von Dir öffentlich, es zwingt Dich ja keiner. Jedenfalls will ich sagen, dass das, was Du ins Off schickst, schon ankommt und wirkt, auch wenn Du vielleicht nicht immer direkte Rückmeldungen bekommst. Ich wünsche Dir Kraft und Stärke, Dein Tief zu überwinden. Hast Du schon einmal an eine Mutter-Kind-Kur gedacht?Mal raus aus dem Alltag, Internet-Abstinenz, keine Hauspflichten?
Alles Liebe für Dich,
Nadja alias Basilisco

Sabine hat gesagt…

Liebe Kati,
vieles könnte ich zu deinen Ausführungen schreiben, möchte mich aber kurz halten:
- uns allen geht es mal so
- du bist stark, sehr stark
- und es wird wieder andere zeiten voller Elan geben.

So einfach ist alles. Aber dann doch nicht, denn DU musst in dich hineinhorchen und herausfinden, womit, wobei, an welchem Ort und mit wem es dir gut geht. Das kann dir niemand abnehmen und die Zeit zwischen den Jahren ( so heißt es hier im Norden) ist sicher dafür gut geeignet.

Manchmal erscheint aber auch nur alles völlig durcheinander, aber es fehlen nur so profane Dinge wie Folsäure oder Magnesium, so war es auch mal bei mir.

Ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüße
Sabine

Trötebilla hat gesagt…

Hallo Kathi!
Ich verfolge auch immer sehr gespannt Deinen Blog.
Wir ,,kennen" uns ja nun auch schon ein bissle aus dem Forum.
Es tut mir leid zu hören, das es dir nicht gut geht . Ich bin auch ein ehrlicher und direkter Mensch, das ist nicht immer einfach für andere.
Und für einen selber auch nicht.
Ich habe eine Zeit lang auch zuviel ins Internet investiert und mich vor ca einem Jahr etwas herrausgezogen. Da ich auch gemerkt habe, das die reale Welt vernachlässigt habe. Manchmal braucht man erst einen kleinen Dämpfer um wieder auf den Weg zu kommen. Aber ich weiß das Dur es schaffst. Was hast DU schon alles geschafft!!Ich weiß man will auch als starker Mensch mal schwach sein dürfen und das sollte auch von den anderen die es nicht gewöhnt sind akzeptiert werden.
Trotdem wirst Du dich auch diesmal wieder hochziehen können.

Ich drück Dich ganz feste
Gruß
Vanessa

Sigrid hat gesagt…

Hallo Katharina,

ich hoffe dieses "auskotzen" hat Dir gut getan.
Ich habe mich schon lange gefragt, wie Du diese vielen Baustellen(Chor, Nähen, Job in der Pizzeria, zwei Kinder, Haushalt etc.) schaffst. Aber wahrscheinlich verfügt man manchmal über mehr Energie als man glaubt.
Eingedenk eines älteren Posts von Dir ziehe ich auch meinen Nähauftrag nicht zurück und hoffe, dass er noch rechtzeitig hier ankommt. Sollte es aber tatsächlich zu viel sein, dann scheu Dich nicht mir das zu sagen. Dann nähst Du eben im Januar noch eine Nummer größer und ich habe schon Geschenke fürs nächste Jahr. ;-)
Sollte Dir nach Kopf freipusten sein, dann besuche Deine Schwester und dreh' eine Runde bei uns im Wald. Dann kannst Du auch gern bei mir klingeln.

Ich drück Dich mal (wenn ich darf)

Sigrid

by Aprikaner hat gesagt…

ach Kathi *drück* ich verstehe Dich sehr gut und schliesse mich den Vorschreibern an es wird wieder besser....
an dieser Stelle im Leben stand ich vor 2 Jahren und habe für mich meine Ziele gesetzt...die jetzt langsam aufgehen....ich wünsche Dir mal richtig Zeit für Dich!


Sei ganz lieb gegrüßt!
Anja

Anonym hat gesagt…

Ich habe auch ein Sch...jahr hinter mir,den ich habe meinen Job durch Mobbing verloren...und deshalb geht´s mir auch nicht besonders gut.Dieses Jahr geht Weihnachten an mir auch irgendwie vorbei...
Ich wünsche dir für 2011 alles Gute!

NebeLmädchen hat gesagt…

Liebe Kathi.

Es ist eine Weile, eine ganze Weiler her, da stolperte ich hier herein. Und gefangen nahmen mich - Deine Worte. Das nur so als Einstieg....

Und ich kann nachvollziehen. Sehr gut.
Und ganz ernsthaft würde ich einfach gerne vorbei kommen, ebenso menschenscheu wie ich bin, bein Dir hocken, ein Käffchen, einen Kakao oder so etwas mit Dir trinken und Dich einfach mal in den Arm nehmen. Wirklich.

Das Schwerste ist es, in dem ganzen Wust zu finden was gut ist. Für Dich. Was realisierbar ist. Was Du ausprobieren kannst, was du schaffen kannst, was du schaffen willst.

So oft passts nicht zusammen, glaub mir, ich kenns, gerade nur zu gut.
Da sind dann Durststrecken.
Manchmal lange manchmal auch kurze.
Ich hoffe für Dich wird es keine lange werden, wünsche Dir von ganzem Herzen, dass bald vieles was durcheinander ist sich von selber findet.

Diese Welt hier ist sonderbar. Ja.
Sehr.
Aber ich bin dennoch froh dass es sie gibt.

Lass Dich umarmen, von Herzen.

Toschka hat gesagt…

Ich lese regelmäßig bei Dir mit. Kommentiert hab ich aber, glaube ich, noch nicht. Ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht. Und ich denke: Ja, es wäre eine gute Sache, anderen weniger zu geben und sich auf Dich und Deine Familie zu konzentrieren. :-)

Mir ging es in diesem Jahr auch so, dass ich in ein Projekt sehr viel investiert habe, sehr viel Zeit und Nerven. Es kamen positive Rückmeldungen, aber unterm Strich hätte ich diese Kraft besser in meine eigenen Angelegenheiten gesteckt.

Ich habe diesen Abstand, den Du leider etwas bitter finden musstest – ich fühle zwar auch mit, wenn ich bei anderen lese. Aber das ist nicht meine Welt, das ist die Welt von anderen. Und ich gebe mich da keinen Illusionen hin: Manche finden zwar Freunde im Netz, aber manche eben auch nicht, man gaukelt sich da schnell Nähe vor. Leider.

Ich wünsch Dir viel Kraft und dass Du nächstes Jahr Dein Geben so dosierst, dass Du gut damit leben kannst. :-)